
5. Lange Nacht der Philosophie

Kunst und Krise – Philosophische Denkimpulse, künstlerische Interventionen, choreografierte Gespräche
Das Wort „Krise“ als Diagnosebegriff für die Gegenwart ist allgegenwärtig. Die Lange Nacht der Philosophie erforscht das Verhältnis von Kunst und Krise(n) – insbesondere in zwei Hinsichten:
Wie verhält sich die Kunst in und zu gesellschaftlichen Krisen? Ist die Kunst ‚nur‘ Spiegel krisenhafter gesellschaftlichen Entwicklungen oder artikuliert und verschärft die Kunst ihrerseits aktuelle Krisen? – Zum Beispiel indem Künstler*innen problematische überkommene Praktiken der Ausschließung von gesellschaftlichen Gruppen und Minderheiten vehement und oft auch aktivistisch in Frage stellen? – Von eher traditionalistischer Seite wird einer solchen Art sich als aktivistisch-gesellschaftskritisch verstehender Kunst gegenwärtig oft Ideologie und Besserwisserei unterstellt (und umgekehrt). Entsprechend scheint das Feld der Kunst aktuell immer mehr Bestandteil eines sich krisenhaft verschärfenden gesellschaftlichen Kulturkampfes zu werden. Die Lange Nacht der Philosophie versucht, die entsprechenden gegensätzlichen Positionen zu kartieren und kritisch miteinander ins Gespräch zu bringen.
Kann die aktive Auseinandersetzung mit und die Erfahrung von Kunst Menschen in gesellschaftlichen Krisensituationen stärken und ‚resilient‘ machen gegen die Tendenz zur geistigen Verengung oder Verzweiflung? – Die multiplen (auch kommunikativen) Krisen der Gegenwart können Menschen unvermittelt sowohl in Krisen materieller Art, aber auch in Identitätskrisen stürzen. Die Auseinandersetzung mit Kunst ist im gelingenden Fall oft mit einer – freiwilligen – Befragung (und manchmal sogar Transformation) des eigenen Selbst- und Weltbildes verbunden. – In diesem Sinne stellt sich die Frage: Kann die Erfahrung von Kunst dazu beitragen, dass man/frau mit krisenhaften Lebenssituationen resilienter, freier und selbstbestimmter umzugehen vermag? Ist das Vermögen zur Wahrnehmung von Kunst und zum eigenen künstlerischen Ausdruck in diesem Sinne etwas, das als Vermögen der Freiheit in einer freien Gesellschaft gerade jetzt stärker kultiviert werden sollte? Und treffen sich in diesem Punkt die Praxis des kritischen Philosophierens und die Praxis künstlerischer Artikulation und Selbstartikulation? – Sind sie beide „Handwerke der Freiheit“?
Die Lange Nacht der Philosophie befragt das Verhältnis von Kunst und Krise sowohl philosophisch und als auch performativ-künstlerisch – im gemeinsamen Gespräch mit dem Publikum und den eingeladenen Künstler*innen, Literat*innen und Philosoph*innen. Wie bei der Langen Nacht der Philosophie üblich, gibt es den ganzen Abend über in den verschiedenen Räumen des Budde-Hauses unterschiedliche Impulsbeiträge, Interventionen und Gesprächssettings. Den Eröffnungsimpuls des Abends gibt Marc Rölli (Professor für Theorie an der HGB Leipzig) mit einem Vortrag mit dem Titel „Kunst und Ideologie – Ein Beitrag zu Theorie der Gegenwart“.
Akteur*innen: Prof. Dr. Marc Rölli (Philosoph, HGB Leipzig), Heike Geißler (Schriftstellerin, Leipzig), Prof. Dr. Andreas Gelhard (Philosoph, Universität Leipzig), Lorenz Homolka (Philosophischer Praktiker, Internationale Gesellschaft für Philosophische Praxis), Prof. Stine Marie Jacobsen (Künstlerin, HGB Leipzig), Kurt Mondaugen (Autor, Performer, Philosoph – Leipzig), Dr. Veronika Reichl (Künstlerin und Theoretikerin, Expedition Philosophie e.V. – Berlin), Moderation: Dr. Jirko Krauß (Philosoph und Philosophischer Praktiker, Transformatorenwerk Leipzig e.V.)
Kooperationsveranstaltung mit Expedition Philosophie e. V. und Transformatorenwerk Leipzig
Die „Lange Nacht der Philosphie“ findet im Rahmen der Leipziger Woche des Philosophierens statt.
Wir empfehlen Kartenreservierungen unter Telefon 0341 90960037 oder ticket@budde-haus.de
Eintritt:
Normalpreis: 9,00 Euro
Ermäßigter Preis: 7,00 Euro (für Schüler*innen, Azubis, Studierende, Leipzig-Pass-Inhaber*innen, Schwerbeschädigte, Inhaber*innen des Leipziger Ehrenamtspass)
Solidaritätspreis: Freiwilliger Eintritt, der über dem Normalpreis liegt.
Bitte beachten: Keine Kartenzahlung möglich.
Einlass: ab 18.15 Uhr (freie Platzwahl)
Reservierte Karten bitte bis spätestens 15 min vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse abholen.
Veranstaltungsort: Die Veranstaltung findet im Saal, Salon und Musikzimmer des Budde-Hauses (EG) statt.
Gastronomie: Die Budde-Bar ist geöffnet.
Förderer: Die Veranstaltung wird gefördert von Bundeszentrale für Politische Bildung und IGPP – Internationale Gesellschaft für Philosophische Praxis
Hinweis zur Barrierefreiheit: Das Außengelände des Budde-Hauses sowie das Erdgeschoss des Gartenhauses sind barrierefrei. Der Zugang zum Veranstaltungshaus ist mit Unterstützung möglich. Bitte informieren sich dafür unter Telefon 0341 90960037. Begleitpersonen von Menschen mit Beeinträchtigungen haben kostenfreien Eintritt.
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Betreiber des Budde-Hauses ist der FAIRbund e. V.
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